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14. Juni – 1. Juli 2009
SPIELEND
Das 10. internationale A•DEvantgarde-Festival
München 14. Juni –1. Juli 2009

„Der Mensch ist nur dort ganz Mensch, wo er spielt“
Friedrich Schiller

Im Jubiläumsjahr 2009 – zum zwanzigjährigen Bestehen von A•DEvantgarde – präsentiert das Münchner Festival für neue Musik erstmals ein programmatisch durchgestaltetes Festival unter dem Motto „SPIELEND“. Bewusst offen und undogmatisch angelegt, berührt dieser Titel den Kern dessen, was Musik ist: Musik ist Spiel. Musik wird gespielt. Ohne spielerischen Impuls ist Musik unmöglich. SPIELEND versucht für die beteiligten Künstler und das Publikum einen möglichst offenen, zugänglichen Raum zu schaffen – vom Familienmusiktheater bis zum großen Orchesterkonzert. Zugleich ist das Motto SPIELEND gewissermaßen auch eine Synthese der Geschichte des Festivals, denn Spieltrieb und Ideologieferne waren immer Markenzeichen der A•DEvantgarde.
Insgesamt 24 Uraufführungen bring das 10. A•DEvantgarde-Festival zu Gehör, die Bandbreite reicht dabei von gesellschaftskritischen Kurzopern unter dem Titel „Brot und Spiele“ über die interaktive Vertonung des bekannten Brettspieles „Carcassonne“ bei Konzert „Spieleabend“ bis hin zum Verkleiden und Verstecken in der Familienoper „Schön, schöner, Schneewittchen“, die unter anderem der Frage nachgeht, warum man bei Zwergen nie satt wird. Zwei international renommierte Ensembles, TIMF aus Korea und Aventa aus Kanada werden mit speziell für das Festival entwickelten Programmen zu Gast sein. Dem virtuosen Tasten-Spiel ist ein Konzert mit dem jungen Pianisten Mamikon Nakhapetov gewidmet. Rauschhaftes verspricht das große Konzert „Viderunt“ mit dem Münchener Kammerorchester und dem Vokalensemble Singer Pur und in „Showdown“ schickt A•DEvantgarde je zwei Komponisten, Choreographen und Tänzer in die Arena.

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12. Juni – 28. Juni 2007
Das 9. A•Devantgarde-Festival stellt sich thematisch und örtlich der Herausforderung „Königsplatz“. Die Geschichte des Ortes ist – wie die so vieler anderer in Deutschland – eine ambivalente. Geplant von Ludwig I. als repräsentativer Ort einer revitalisierten Antike wurde er von den Nationalsozialisten als machtvolle Kulisse für die Selbstdarstellung der Diktatur verwendet.
In zwei Projekten, der Oper „Rise and Fall“ und dem Performance-Singspiel „Die Träne Mithras“, soll der Geschichte des Ortes nachgespürt werden. Die Neue Musik verbindet sich hier mit Performance, Oper und Theater, deckt neue Orte auf – so den Keller der Hochschule für Musik und Theater – und ruft die Geschichte anderer – der Hochschule für Musik und Theater, des Königsplatzes selbst – in Erinnerung. Neben dem Themenkomplex „Königsplatz“ veranstaltet A•Devantgarde zum dritten Mal ein Kinder-Musiktheater, das sich 2007 – unter dem Titel „Rotkäppchen, lauf!“ des Rotkäppchen-Märchens annimmt. Zum ersten Mal seit zehn Jahren wird es zudem wieder ein
großes Orchesterkonzert bei A•Devantgarde geben; zusammen mit dem Münchener Kammerorchester wird ein Konzert gestaltet, das sich mit den Einflüssen des Futurismus auf die zeitgenössische Musik auseinandersetzt. Die „leisen Töne“ lässt das Vokalkonzert mit Singer Pur erklingen, und Werke junger Komponisten – ein besonderes Anliegen der A•Devantgarde – sind im Konzert „Young Lions II“ zu hören. Und zum Abschluß ist dem französischen Komponisten Tristan Murail ein Konzert gewidmet, in dem Werke Murails, seiner Schüler sowie seines Lehrers Messiaen vom Münchner Ensemble piano possibile gespielt werden.

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7. Mai – 10. Juni 2005
Die 8. ADevantgarde präsentiert: Acht Konzerte mit über vierzig Uraufführungen von Komponisten aus elf Ländern. Nationale und internationale Ensembles werden Gäste des Festivals sein, so das Streichquartett Quatuor Bozzini aus Canada, Das Ensemble Barcelona Nova Música aus Spanien und das Hamburger Ensemble WireWorks. Die im ADevantgarde-Festival mittlerweile fest verankerte Tradition neuer Lieder wird diesmal ironisch aufgenommen in einem „Benefizkonzert ” für die Pop-Industrie. Zwei szenische Projekte beleuchten sehr verschiedene Facetten zeitgenössischen Musiktheaters: eine „Sportoper” schickt ein Roboterochester in den Ring und die jüngsten Hörer reisen im zweiten ADEvantgarde Kinderkonzert durchs Spielzimmer. Ohnehin liegt einer der Schwerpunkte auf dem Nachwuchs, sei es als Komponisten oder Interpretenen, so wird im Orff-Projekt mit der Musikhochschule Nürnberg zusammengearbeitet und eine fulminante „Nacht der Klaviere” präsentiert Pianisten und Komponisten der Münchner Musikhochschule.

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29. Mai – 9. Juni 2003
Das siebte Festival der A•DEvantgarde präsentiert 41 Uraufführungen und zeigt ein höchst interessantes und vielschichtiges Programm, bei dem in noch größerem Umfang als bisher der Austausch mit anderen Künsten gesucht wird. Neben einer Fernseh-Installation, die während des ganzen Festival besucht werden kann, stehen sieben Konzertveranstaltungen auf dem Programm, bei denen sich die Neue Musik den unterschiedlichsten Bereichen öffnet. So wird der Kontakt mit Video und Tanz ebenso gesucht wie die Auseinandersetzung mit dem Musikinstrumentarium und der Gedankenwelt der Renaissance. Einem von der Avantgarde stark vernachlässigten Publikum nimmt sich ein Konzert für Kindern an und eine „kybernetische Kettenoper“ setzt sich mit den Möglichkeiten neuer Medien auseinander. Außerdem freuen wir uns auf eine weitere, dieses Mal europäisierte Folge „Neuer Lieder“.

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Vom 5. Juni bis 25. Juni 2001 fand das 6. ADevantgarde-Festival statt
Auch junge Komponisten haben „Väter“, und so stehen auf dem Programm des 6. ADevantgarde-Festivals gleich zwei Hommages, eine an den deutschen Komponisten Hans Werner Henze, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert und eine an den experimentellen Übervater der Neuen Musik, John Cage. Der Abend des letzteren, Variations IV.01, denkt dabei Cages „Ort“ aus seinem Werk „Variations IV“ weiter und verortet ihn im nirgendwo des Internets. Ein perpetum mobile, an dem 20 Komponisten und Ensembles aus aller Welt live und online mitarbeiten. Komponieren mit dem Computer bestimmt auch den Abend urban.dis.urban, der der Frage nachgeht was Großstadtästhetik heute bestimmt und den Zuschauer in einen Wirbel aus Tönen, Bildern und Worten von Asien bis Europa versetzt. Überhaupt wird das Wort bei der diesjährigen A?Devantgarde großgeschrieben, gibt es doch nicht nur neue Kompositionen, sondern auch neue Lyrik zu erlauschen. In Neue Dichter Lieben machen sich zwanzig Münchner Lyriker zusammen mit zwanzig Komponisten auf die Suche nach der Liebe und der Abend Tod im Grand Hotel erforscht musikalisches und literarisches von Sappho bis Joyce. Was Neue Musik dagegen mit fünf E-Gitarren anstellt zeigt das Ensemble GO GUITARS, der Abend …ins Offene kombiniert Kontrabass und Klavier mit Live-Elektronik (und zwei Tischen). Mechanism schließlich präsentiert einen „Bekannten“ des Festivals 1999, das ERGO-Ensemble aus Toronto mit sechs Uraufführungen aus Deutschland und Kanada.

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Das fünfte Festival fand vom 5. Juni bis 12. Juni 1999 statt. Eine Kooperation mit weiteren Musikinitiativen Münchens, nämlich dem Ensemble pianopossibile und der Reihe musicafemina war einer der Schwerpunkte des Festivals. Heimisch, mit brutalem Lokalkolorit ging es weiter: Im i-camp/Neues Theater gab es Auseinandersetzungen mit Zither und Dreigesang, Bienensegen und sonstigen Beschwörungen. Den Blick in die Ferne bot z.B. das Gastspiel des ERGO-Ensembles aus Toronto oder die sechzig Sechzigsekundestücke im Klavierabend von Guy Livingston. Das Finale waren die „Hör-Spiele“ im Zeichen von Live-Musik und elektronischer Medien zwischen Musik, Geräusch,
Sprache und Film.

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Vom 5. Juni bis 8. Juni 1997 fand das vierte aDevantgarde-Festival statt. Bestand der Kern der Festivalmacher bisher aus ehemaligen Schülern Wilhelm Killmayers, erweiterte sich der Kreis um jüngere Kollegen aus der von-Bose-Klasse in München und der Heinz-Winbeck-Klasse in Würzburg. An Konzerten gab es z.B. eines in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste mit Werken von Anton Plate, Richard Ayres, Sandeep Bhagwati, Denys Bouliane, Lutz Landwehr von Pragenau und Georg Haider. Im i-camp wurden drei Konzerte veranstaltet: eine Interaktion zwischen Licht und Musik in der Konzeption von Rainer Ludwig, mit Werken u.a. von Axel F. Singer, Marti Epstein und Maki Ishii. Der zweite Abend dort war in der Regie von Ruth Geiersberger „Mund-Stücken“ gewidmet mit Werken u.a. von Georges Aperghis, Moritz Eggert und Alexander Strauch. Zuletzt dann ein Abend („Lausch-Angriffe“) mit dem Würzburger percussion art quartett und Werken u.a. von Bernhard Weidner und Stefan Johannes Walter.

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Vom 8. Juni bis 11. Juni 1995 fand das dritte Festival statt, damals wie bei den ersten beiden noch A•DEvantgarde-Festival geschrieben. Es fand kompakt mit allen Veranstaltungen seinen Platz im Neuen Theater/i-camp. Höhepunkte waren u.a. eine der ersten deutschen Aufführungen eines Werkes von Claude Vivier sowie szenische Gestaltungen der einzelnen Konzerte durch junge Regisseurinnen und Regisseure, darunter auch der damals noch unbekannte Claus Guth.

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Vom 4. Dezember bis 12. Dezember 1993 startete das zweite Festival: war das erste Festival noch meist auf regionale junge Talente beschränkt gewesen, wollten wir nun auch international junge Komponisten ansprechen.

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Vom 5. Juni bis 9. Juni 1991 wurde das erste aDevantgarde-Festival veranstaltet. Es gab u.a.: Kammerorchesterkonzerte im Carl-Orff-Saal des Münchener Gasteigs (mit Manfred Schreier), ein Konzert „Neue Musik auf alten Instrumenten“, Neue Strassenmusik auf dem Marienplatz, „Neue Tafelmusik“ im Stadtmuseumscafé, eine Diskussion mit illustren Komponisten wie Helmut Lachenmann (der die verzweifelte Frage stellte, „haben Sie Angst vor Darmstadt, Herr Eggert?“), und ein Marathonkonzert in der Münchener Musikhochschule, u.a. mit zwei Opernuraufführungen (z.B. „Der Jäger von Fall“, Musik Lutz Landwehr nach einem Libretto von Wilhelm Killmayer, Regie: Tilman Knabe) .

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